Flächendesinfektion in der Pflege
Eine wichtige Maßnahme bei der Pflege von älteren, kranken oder eingeschränkten Menschen ist die hygienische Flächendesinfektion. Krankheitserreger können mehrere Monate unentdeckt bleiben und überleben – sie stellen somit eine große Gesundheitsgefahr dar. Aus diesem Grund ist eine regelmäßige Flächendesinfektion in der stationären Pflege vorgeschrieben und auch bei der häuslichen Pflege sollte sie zur Pflegeroutine dazugehören.
Beim PflegehilfeSet steht Flächendesinfektion in flüssiger Form (mit oder ohne Sprühkopf) sowie Flächendesinfektionstücher zur Auswahl. Hiermit können Sie Treppengeländer, Türgriffe, der Sanitärbereich und alle weiteren kontaminierten Flächen oder Gegenstände stets hygienisch rein halten. Im Folgenden haben wir Ihnen alles Wissenswerte zusammengefasst, was Sie bei der Flächendesinfektion beachten müssen.
Was ist Flächendesinfektion?
In professionellen Pflegeeinrichtungen besteht eine rechtlich-bindende Verpflichtung nach §18 Infektionsschutzgesetz zur Desinfektion. Bei der Betreuung von pflegebedürftigen Menschen wird lediglich eine Empfehlung zur desinfizierenden Reinigung ausgesprochen.
Die Abgrenzung zwischen Reinigung und Desinfektion ist nahezu fließend. Unter desinfizierender Reinigung sind alle Maßnahmen zusammengefasst, die der Entfernung von Verschmutzungen und Bakterien dienen. Dazu werden handelsübliche Putzmittel eingesetzt.
Bei der Desinfektion steht im Vordergrund, gesundheitsschädliche Mikroorganismen, Keime und Bakterien wirkungsvoll abzutöten. Sie wird nicht nur durchgeführt, wenn bereits Anhaltspunkte zur Verunreinigung bestehen, sondern auch prophylaktisch. Zum Einsatz kommen hier zweckgebundene Desinfektionsmittel, die in ihrer Wirkung deutlich stärker sind.
Flächendesinfektion findet vorbeugend und bei konkreten Ausbrüchen statt. Besonders betroffen dabei sind Bereiche, wo direkter Patientenkontakt besteht. Hierfür gibt es fünf genau definierte Bereiche:
- Ohne Infektionsrisiko: Verwaltungsbereiche, Gänge, Treppenhäuser
- Normales Infektionsrisiko: Sanitäreinrichtungen, allgemeine Stationsräume
- Hohes Infektionsrisiko: Operationssäle, Behandlungszimmer
- Hohe Ansteckungsgefahr: Isolierstationen, funktionelle Räume
- Infektionsrisiko auch für das Pflegepersonal: Labor, Wäscherei
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Welche Flächen müssen gereinigt werden?
Durch die lange Resistenz vieler Keime kann eine Übertragungsgefahr auch noch nach Monaten bestehen. Einfache Berührungen oder Staub reichen bereits aus, um eine Ansteckung auszulösen. Bei einem direkten Kontakt mit Haut, Schleimhäuten oder Sekreten ist das Risiko weit höher. Daher ist es umso wichtiger, dass die Flächendesinfektion regelmäßig und vor allem vorschriftsmäßig angewandt wird.
Folgenden Oberflächen wird dabei eine besondere Bedeutung zugemessen:
- Türen und Türgriffe
- Sanitäre Anlagen
- Behandlungsrelevante Einrichtungsgegenstände
- Arbeitsflächen, auf denen mit medizinischem Besteck gearbeitet wird
- Operationssäle
- Medizinische Geräte und bei der Behandlung benötigte PC-Technik
- Fußböden
Wie erfolgt die Flächendesinfektion fachgerecht?
Bevor die Flächendesinfektion mit Wisch- oder Sprühmitteln erfolgt, sollte eine gründliche haushaltsübliche Reinigung durchgeführt werden. Sind anschließend noch immer grobe Verschmutzungen zu erkennen, empfiehlt sich für die spezielle Stelle ein einmalig zu benutzendes Tuch mit Desinfektionsmittel.
Im Anschluss können alle Flächen vollumfänglich mit dem entsprechenden Mittel zur Flächendesinfektion gereinigt werden. Dabei ist besonders auf die vom Hersteller vorgeschriebene Einwirkzeit zu achten. Erfolgt die Flächendesinfektion nach kürzerer oder längerer Einwirkzeit, kann die Wirkung des Desinfektionsmittels aufgehoben werden.
Bei der Flächendesinfektion müssen alle zu desinfizierenden Stellen vollständig benetzt werden. Am besten funktioniert das mit der Wischdesinfektion. Beim Sprühen können unbeabsichtigt kleinere Bereiche ausgelassen werden können, zudem besteht eine gesundheitliche Gefahr durch das Einatmen der Aerosole.
Sind die desinfizierten Flächen getrocknet, können sie wieder benutzt werden. Sorgen Sie jederzeit für eine ausreichende Belüftung während der Flächendesinfektion.
Was gilt es bei der hygienischen Reinigung zu beachten?
Um die Flächendesinfektion wirksam durchzuführen, sind neben den Herstellerhinweisen drei grundlegende Punkte zu beachten:
1. Flächendesinfektionsmittel wirken direkt am Ort des Auftragens
Tragen Sie die Desinfektionsmittel großflächig mit einem Tuch oder speziell dafür vorgesehenen Lappen auf. Beachten Sie beim Aufsprühen, dass keine Lücken in der Benetzung entstehen und verteilen Sie das Mittel sorgfältig.
Alternativ greifen Sie zu Desinfektionstüchern. Diese sind bereits mit der desinfizierenden Flüssigkeit getränkt, in eine handliche Größe portioniert und somit sofort einsatzbereit. Darüber hinaus lassen sie sich im praktischen Spender leicht greifen.
2. Erst nach der richtigen Einwirkzeit wirken Flächendesinfektionsmittel
Erst nach der vorgeschriebenen Einwirkzeit töten die Mittel zur Flächendesinfektion infektionserregende Mikroorganismen ab. Wird der Zeitraum nicht eingehalten, besteht kein lang anhaltender Schutz.
Für Desinfektionstücher gilt: Wischen Sie langsam und mit leichtem Druck über die Flächen und lassen Sie den Schutzfilm selbstständig trocknen.
3. Bei der Flächendesinfektion kommt es auf die Dosierung an
Konzentrate und bereits gebrauchsfertige Lösungen können zur Flächendesinfektion eingesetzt werden. Müssen Sie das Konzentrat noch mischen, beachten Sie die Vorgaben des Herstellers. Für die richtige Dosierung ist ein Messbecher oder Dosierkopf empfehlenswert. Bevor das Konzentrat hinzugegeben wird, muss der Reinigungsbehälter mit Wasser gefüllt werden.
Welche Flächendesinfektionsmittel sind geeignet?
Für einen bedenkenlosen Umgang ist die Wirkweise aber auch die Verträglichkeit entscheidend. Flächendesinfektionsmittel bestehen meist aus einer chemischen Zusammensetzung, die beim Pflegepersonal aber auch beim zu reinigenden Material Schäden hervorrufen kann.
Verträglichkeit
Damit Bakterien und Keime vollständig abgetötet werden, muss die Flächendesinfektion mit einem kraftvollen Mittel geschehen. Nicht alle Materialien und Desinfektionsmittel vertragen sich. Vor allem Kunststoffe können schnell rissig werden oder gar reißen. Beschichtete oder lackierte Flächen sollten eher mit einer alkoholfreien Lösung behandelt werden, um Schäden zu vermeiden. Aluminium und Edelstahl hingegen sind deutlich robuster und können meist bedenkenlos mit alkoholischen Mitteln behandelt werden. Im Zweifelsfall probieren Sie das Flächendesinfektionsmittel im Vorfeld an einer kleinen und nicht sichtbaren Stelle aus.
Auch für das Pflegepersonal bedeutet die Flächendesinfektion ein Risiko. Nicht nur, dass Stoffe eingeatmet werden können – dagegen muss mit einem speziellen Atemschutz vorgebeugt werden – auch die Belastung für die Haut muss durch Pflegeprodukte abgefedert werden. Desinfektionsmittelbeständige Handschuhe mit einem ausreichend langen Schaft bieten außerdem einen hohen Schutz.
Schnelldesinfektion
Desinfektionstücher mit hoher alkoholischer Konzentration ermöglichen eine flächendeckende Schnelldesinfektion. Auch dabei sollten Handschuhe und gegebenenfalls ein Atemschutz zum Einsatz kommen. Die Schnelldesinfektion wird auf Flächen durchgeführt, die verunreinigt wurden, jedoch schnell wieder benutzt werden müssen. Die Desinfektionstücher sind gebrauchsfertig in einem praktischen Flowpack oder einem Spender erhältlich. Das hat die Vorteile, dass:
- sie sich gut auf Pflegewagen oder Ähnlichem transportieren lassen,
- Sie das Mittel zu jeder Zeit und schnell zur Hand haben,
- die Anwendung besonders handlich ist,
- keine Sprühaerosole entstehen,
- keine Flüssigkeit auslaufen kann und
- Sie zur gründlichen Desinfektion keine zusätzlichen Tücher oder Flaschen benötigen.
Konzentrierte Flächendesinfektionsmittel
Für die großflächige Desinfektion von Oberflächen und Fußböden eignen sich Konzentrate am besten. Sie können mit Wasser zu einer gebrauchsfertigen Lösung vermischt werden. Dabei ist besonders das Mischverhältnis und die vom Hersteller vorgeschriebene Anwendung zu beachten. Auch die Mindesthaltbarkeitsdauer hat großen Einfluss auf die Wirksamkeit gegen Infektionserreger.
Wie sieht ein Desinfektionsplan aus?
In professionellen Pflegeeinrichtungen wird die Einhaltung der hygienischen Richtlinien mit einer verbindlichen Desinfektionsplanung garantiert. Der kann natürlich variieren, jedoch sollten einige Punkte zwingend beachtet werden. Wir haben Ihnen ein Bespiel dafür zusammengestellt.
Desinfektionsart |
Häufigkeit |
Anwendung |
Desinfektionsmittel |
Personenkreis |
Reinigung der Hände |
Vor jedem neuen Arbeitsschritt, nach Berührung mit verschmutzenden Gegenständen |
Mit Handseite, Wasser und einem Tuch abtrocknen |
Seife |
Komplettes Pflegepersonal |
Desinfektion der Hände |
Nach dem Händewaschen, vor der Berührung von Patienten, nach Reinigungsvorgängen |
Einreiben der getrockneten Hände mit der vorgeschriebenen Menge |
Händedesinfektion |
Komplettes Pflegepersonal |
Hautdesinfektion |
Vor dem Legen von Injektionen |
Mit einem Tupfer auf dem Hautabschnitt |
Hautdesinfektionsmittel |
Komplettes Pflegepersonal und Patienten |
Tragen von Handschuhen |
Wenn Kontakt zu kontaminierten Sekreten oder Blut besteht, bei der Nutzung von Instrumenten |
Handschuhe aus dem Behältnis nehmen, anziehen und anschließend sofort entsorgen |
Handschuhe zum einmaligen Gebrauch |
Komplettes Pflegepersonal |
Medizinprodukte und Instrumente |
Nach jedem Gebrauch |
Je nach Kriterium Geräte mit einem Tupfer reinigen und trocknen lassen und vollständig in Desinfektionsmittel einlegen, bei Bedarf sterilisieren |
Bei unkritischen Instrumenten Flächendesinfektion, ansonsten Industriedesinfektion |
Medizinisches Fachpersonal, Ärzte |
Flächen nach Patientenkontakt |
Direkt nach dem Patientenkontakt |
Mit gesättigtem Tupfer mit Desinfektionsmittel auf die Fläche auftragen |
Flächendesinfektionsmittel |
Medizinisches Fachpersonal |
Flächen ohne direkten Patientenkontakt |
Einmal täglich oder nach direktem Kontakt |
Erst feucht reinigen, anschließend desinfizieren |
Flächendesinfektion |
Komplettes Pflegepersonal |